Im Dezember 1980 veröffentlichte Dischord Records seine erste Platte, eine 7 – Inch – EP der Teen Idles, der Band der Labelgründer Ian MacKaye und Jeff Nelson. 25 Jahre später ist MacKaye mit dem Duo The Evens eine ungebrochen-kreative Ikone des US – amerikanischen Undergrounds und Dischord das role model für Theorie und Praxis real […]
Im Dezember 1980 veröffentlichte Dischord Records seine erste Platte, eine 7 – Inch – EP der Teen Idles, der Band der Labelgründer Ian MacKaye und Jeff Nelson. 25 Jahre später ist MacKaye mit dem Duo The Evens eine ungebrochen-kreative Ikone des US – amerikanischen Undergrounds und Dischord das role model für Theorie und Praxis real existierender Indie – Labels. Dabei hat Dischord immer das Dokumentieren und die Reflexion der Szene in Washington, D.C. über Verkaufszahlen und Promo-Bullshit gestellt. Entsprechend tangierte die veröffentlichte Musik breitere Wahrnehmungen mal mehr (Fugazi, The Make-Up, Q and Not U), mal weniger.
French Toast ließen schon mit ihrem Debüt „In a Cave“ aufhorchen, mit „Ingleside Terrace“ wird die Sache jetzt noch knuspriger. Jerry Busher, James Canty (früher bei The Nation of Ulysses und The Make-Up) und Neuzugang Ben Gilligan klingen dabei vor allem frisch. Alle drei singen, die Instrumente werden untereinander getauscht und es ist sogar Platz für ein großartiges Solostück von Busher. Der spielerische, offene Geist von French Toast macht „Ingleside Terrace“ zur Entdeckung, das alles hat eine Leichtigkeit und musikalischen Humor, den man so von Dischord-Bands bislang nicht gewohnt war. Der gelegentlich angefrickelte Pop (ja!) der Band hat zudem eine überraschende Hitdichte und auch noch massenweise Haltung: „Not everybody wants to be a money grubbing killing machine.“ Die zwingendste neue Band aus dem US-Underground seit The Gossip.