Gyu

Japanisches Doppel hält am Songwriting mit den Mitteln des Rechners fest. Charmanter Avant-Elektro-Pop, der antiquiert und doch gegenwärtig klingt.

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Man muss Editions Mego vertrauen. Das Label mit Operationsbasis Wien weiß schon sehr lange was es tut. Im Fall von Tyme. x Tujiko muss man das aber nur vermuten. Die Informationen über „Gyu“ sind spärlichst und tendenziell sehr auf japanisch. Dabei ist Tujiko Noriko auf Mego keine Unbekannte. Auch in anderem Rahmen arbeitete sie bereits an digitalem Pop. Der Rechner ist hörbar Basis für ihre Stimme. Immer noch. Wo fast alle andere wieder analoge Klänge entdeckten – oder Simulationen und Repräsentation davon –, hält Tujiko an sauberen Schallwellen und synthetischen Sounds fest. Auch im Team mit Tyme.

Die Indizien sprechen für das Album. „Tropic Penguin“ könnte schon fast ein Track von Naked And Famous oder Dntel sein. Der riesige Refrain eignet sich für jede Telekomm- oder Tablet-Werbung, mit acht Minuten Länge sprengt „Tropic Penguin“ nur jedes Popformat und tropft lang sachte aus. Auch „Vacation Of God“ breitet ein majestätisches Piano-Streicher-Glockenspiel-Loops-Thema ebenfalls überlang aus. Der Schlusssong „World“ könnte so ähnlich auch von den Labelkollegen Fennesz oder Oneohtrix Point Never stammen. Ist das noch oder schon wieder digitales Songwriting?

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