Der ernste Songschreiber arrangiert sich musikalisch reichhaltig und karg zugleich eine irische Medizin gegen die herbstliche Erkältung.
Man könnte sich Adrian Crowley als impressionistischen Maler vorstellen, der lange an einer Stelle verharrt, um die im wechselnden Tageslicht unterschiedliche Stimmung widerzugeben. Die angesprochene Atmosphäre ist die eines unangenehmen Novembertages, voll von Herbstmüdigkeit und feuchtkaltem Wetter. Momente, die man als Ire gut kennt und tröstend verarbeiten kann. Denn statt rein trauriger Melancholie stellt sich eine Art Behaglichkeit ein. Die intime Aufnahme lässt diese greifbar nah und heimelig klingen. Geheimnisvolle Klänge aus altmodischen Instrumenten wie der bundlosen Zither zeichnen die Hausmusik und reiben sich mit den Sounds älterer, elektronischer Klangerzeuger – wie den des Omnichords. Zur Abwechslung schweifen Streicher in die Ferne und bilden mit dem majestätischen Klavier eine fruchtbare Kulisse für seine Stories.
Und hier kommen wir zur eigentlich Stärke des Musikers: Die Narrative. Auch hier, auf seinem bereits sechsten Album, wird der Songwriter nicht müde aus jedem Lied eine eigene Geschichte zu erspinnen. Er singt uns der Blaue vom Himmel ("Red River Maples"), wagt den Versuch den traurigsten Song der Welt zu schreiben ("The Saddest Song") und verabschiedet die letzten Tage des Sommers ("At The Starlight Hotel"). Bedrohung lauert wie die dunklen Wolken des Art Works von Annie Atkins, aber das ruhige Tempo dämpft die Angst wie eine warme Kuscheldecke.