Von Istanbul aus kultiviert US-Musiker Tod A. seinen Agit-World-Pop. Nicht schlecht, aber limitiert durch Gesang und Songwriting ihres Mainmans.
Es gibt eine alternative Kulturgeschichte des „Amerikaners in Europa“, der etwas zutiefst Ungutes anhaftet. Kleinere kreative Leuchten, weitgehend frei von wirklich eigenen Ideen, die sich durch Marketinggeschick, Organisationstalent und gute Connects als „Visionäre“ positionieren können. Ein wenig kommen mir Firewater und Tod A. so vor – diese 11 Songs des jetzt in der türkischen Metropole lebenden Musikers „östeln“, „ethno-n“ und gehen mit ihrem World-Beat gut ins Ohr, sind aber – wie schon beim Vorgänger „The Golden Hour“ (2008) – vergessen, kaum sind sie vorbei. Es ist alles zu nah am Klischee gebaut, was beim inhaltlich wohlmeinenden „Ex-Millionaire Mambo“ ganz offensichtlich wird. Im Grunde sind Firewater die Art von Band, die auf Stadt- und Dorffesten musikfernen Menschen ästhetische Erweckunserlebnisse beschert – wow, die Welt! Allen anderen ist es zu empfehlen die Quellen dieser Musik aufzusuchen und Künstlerinnen und Künstler, die mit ähnlichen Ansätzen schon weiter sind.