Jungle Music

Disco ist nicht totzukriegen. Zumindest, solange ein 15-Minuten-Edit von Walter Gibbons läuft – und die Discokugel ihre Runden der ewigen Wiederkunft dreht.

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Man nehme zwei Kopien einer 12” und spiele sie so lange aneinander, bis die ersten Flaschen Richtung DJ-Pult fliegen. Walter Gibbons zählte zu diesen DJ-Heroen, als er Mitte der 70er anfing, lang gezogene, perkussive Tracks zu mixen. Der Edit war geboren. Später standen Kool DJ Herc und Co. im Park und mixten Run DMC und Kraftwerk. Gibbons war technisch ebenso versiert und avancierte so zum Remixer für Salsoul Records und einen der prominentesten Jockeys in New York. Nach „Mixed With Love” zeigt Strut nun auf „Jungle Music” bisher unveröffentlichte Remixe des Grandseigneurs. Betty Lavettes „Doin The Best That I Can” wird zum Beispiel auf eine kosmische Reise zwischen Echo und Glockenspiel geschickt. Auch andere Disco-Sternchen wie Gladys Knight oder das Salsoul Orchestra werden auf der Edit-Streckbank gedehnt. Gibbons, der 1994 an Aids starb, beeinflusste spätere Pioniere wie Frankie Knuckles und Larry Levan maßgeblich mit seinem „Proto-House”.

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