Kitsuné America

Die Pariser Style-Zentrale Kitsuné schenkt sich runden Zehner einmal Kulturexport in die USA. Der US-Mix hält dabei nicht den Qualitätsstandard des Maison.

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Wie hat eigentlich Kitsuné überlebt? Wir erinnern uns: vor genau zehn Jahren hatte sich das Pariser Label in Windeseile einen Namen gemacht, der Name wurde sogar stilbildend für tanzbaren Electropop, Indie nach der Form, aber Pop im Herzen, immer ein bisschen widerborstig, aber dabei höchst marktkonform. Die Remix- und Fashion-Linie von Kitsuné entfalteten in der zweiten Hälfte der Nuller Jahre einen ganz enormen Sog, entwickelten sich zu zentralen Plattformen der Style-Produktion. Aber selbst wenn die Themenführerschaft bald auf andere überging, hatten die Compilations auch für beiläufig Interessierte meistens genügend ungewöhnliche Tracks um den Füchsen aus Frankreich zuzuhören.

Zum Jubiläum schenkt sich das Label die Expansion in die Vereinigten Staaten der Demokratie mit US-Bands, US Tour und US Boutique. Man hat also mehr als überlebt. Wie weit der Einfluss geht, zeigt „Kitsuné America“. Wenn Acts wie Pointdexter aus Portland wie ein Indiedisco-Mix von Phoenix klingt oder Oliver in den Mokassins von Tensnake und Aeroplane tanzt. Nur wenige Acts haben eine hörbare US-Note – offizielle US-Kulturimperialisten wird es schrecken, das französische Kulturexportbüro freuen, unterm Strich fehlen aber vor allem jene Tracks, die die Maison-Mix-Serie ein Stück weit unkonventionell und überraschend ausfallen ließen.

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