Bretschneider bringt mit „Komet“ ein Techno-Album heraus, das hörbar macht, wie Techno nach über 20 Jahren Soundgeschichte klingen kann.
Frank Bretschneider ist dafür bekannt mit Sinuskurven und weißem Rauschen zu experimentieren und diese als Ausgangsmaterial für seine Stücke zu verwenden. Bekannt wurde er durch seine Veröffentlichungen auf Mille Plateaux, Rastermusic und später Raster-Noton. Auf „Komet“ – sein Synonym, welches für Glitch und Click’n’Cuts stand – legt Bretschneider nun sieben Tracks vor, die alle live in seinem Studio entstanden sind, arrangiert und nahezu perfekt ausgearbeitet wurden. Das ist Techno in einer Reinheit, die stellenweise an frühe Sähkö-Platten erinnert, nur nicht ganz so minimalistisch. Repetitivität schreibt Bretschneider weiterhin groß und versetzt den Hörer in Staunen bei derartig ausgefeilter Tiefe, die nicht unterkühlt herabblickend wirkt, sondern eine Wärme ausstrahlt, als käme sie aus dem Erdinneren, mit Nachdruck an die Oberfläche gefördert, zum Vorschein. Ein weiteres Album auf Shitkatapult, das zu erkennen gibt, dass sich das Label mit der eigenen Geschichte auseinandersetzt und Helden von Gestern genügend Freiraum gibt, um ihr gesamtes Können zu entfalten.