Monsieur Busson ist erwachsen geworden. An der Sublimität seiner discoiden Elektro-Meisterwerke ändert das nicht viel. Nur ein markanter Schuss Pop ist dazugekommen.
Yuksek – zu ihm muss man wahrscheinlich eh nix mehr sagen: Seit 2004 macht der Franzose Elektro-Pop, auf seinem neuen Album wird dem zweiten Teil dieses Kompositums noch einmal ordentlich Nachdruck verliehen: Elektro-Synths dominieren die Songs nicht länger, sie begleiten sie. Im Mittelpunkt stehen dafür fröhliche Pianoriffs und Ohrwurm-Melodien (Chöre inkl.), die zu knackigem Dance-Pop gepresst worden sind: Die Vorabsingle „On A Train“, die zuerst als Titel einer ominösen Mega Mystery Band durchs Web geisterte, elektrisiert mit pumpenden Samples und auf- und abschlagendem Basslauf; „The Edge“ ist ein Pop-Bollwerk, das mit repetitiven Loops zurück in die 80er lockt – und gleichzeitig die deutlichsten Spuren des alten Yuksek aufweist.
Ein poppiger Kern hat sich also aus den Dancefloor-Produktionen geschält. Recht so, immerhin verbindet das Album das Beste aus Elektronik und der organischen Wärme traditionell eingespielter Musik. In einem irrt Yuksek aber, wenn er nämlich trällert: „This is not the song that we sing out now.“ Denn Mitsing-Refrains hat „Living On The Edge Of Time“ mehr als genug!