Living With Ghosts

High-End Basstechno. Break. Silence. Wummern. Repeat. Starkes LP-Debüt. London und Berlin.

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Der Beginn von „Living With Ghosts“ wirkt irgendwie, als wäre er Sighas letzter EP „Abstractions I-IV“ entstiegen – ruhige, fast verschrobene, Electronica. Doch dann bricht Sigha das Ambient-Dogma auf und schwingt die Basskeule, „Puritan“, ein mittelgroßes Bassmonster bringt Sigha’s Debütalbum so richtig auf Kurs und lässt die Pupillen größer werden. Der Weg, den dieses Album gehen wird, ist damit klar. Wenig Klickklack, dafür umso mehr straighter, treibender und zu einem gewissen Grad auch steriler Techno.

James Shaw, alias Sigha, verarbeitet verschiedenste Soundvariationen zu einem hypnotisierenden Track-Compendium und transportiert diese mit fortschreitender Albumdauer in eine andere Dimension. Zu keinem Zeitpunkt wirkt das Album überhastet, eventuell an der einen oder anderen Stelle zu ruhig und eine Tick zu langatmig. Doch genau dann, wenn es zu gemütlich wird, knallt Sigha wieder eine ordentliche Portion Bass auf den Tresen und dreht voll auf.

So ist das auf Scubas Hotflush Recordings erschiene Debütalbum, durch und durch ein Album für zu Hause, mag sein, dass einige Tracks auch im Schatten der Nacht funktionieren werden, aber vorrangig ist der Genuss in den eigenen vier Wänden. Nur das abschließende, auf elf Minuten ausgedehnte „Aokigahara“, hätte es nicht mehr gebraucht und drückt etwas aufs Gemüt.

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