Menschen aus Papier

Der reichste Debütroman seit ewig kommt von einem 33-jährigen Mexiko-Amerikaner.

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In einer nahen Zukunft begegnen der Bettnässer Federico und seine limonensüchtige Tochter Little Merced auf ihrem Weg nach L.A. der papierenen Merced, die als einzige ihres Volkes überlebte. Vor der Grenzstadt El Monte beginnt er einen Krieg gegen Saturn, den Trauerplaneten – aus der Kreidegrenze, an der Nelken-Gangs walten, wird eine aus Beton. Erzählt werden die zentralen Themen Migration, Verdinglichung und Überwachung aus den Perspektiven aller Protagonisten (inkl. Saturn) in alternierenden Kurzkapiteln, deren grafische Einsprengsel den Kriegsbildern entstammen. Plascencia schafft es in diesem imaginativen Feuerwerk fabulierender Kunst wider die destruktive Unterschiedslosigkeit einer rasenden Moderne, Márquez’ magischen Realismus mit komplexem Creative Writing zu verschalten und einer europäischen Melancholie zu untermalen. Genial!

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