MGMT – Late Night Tales

Ein Blick in die Köpfe von MGMT, guckst du: psychedelisch, belesen, geschmackssicher, kryptisch, unverstanden – wie vermutet. Eine Compilation für Missverständnisse.

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„Congratulations“ war kommerzieller Selbstmord. Es war Dünnschiss direkt auf der Türschwelle von Fans, die Musik nur so nebenbei hören, denen Musik vielleicht nicht einmal wichtig ist. Nun, Abrechnungen hat es mit dem zweiten Album von MGMT genug gegeben, eine mehr braucht es nicht. Sie wollten eben mehr Velvet Underground und weniger Beatles sein. Kann passieren. „Late Night Tales“ gibt nun einen sehr guten Einblick darüber, was „Congratulations“ hätte sein sollen, legt Inspirationsquellen offen und versammelt nebenbei echte Fundstücke der Musikgeschichte. Es sind großteils schimmernde Kuriositäten, die im Rahmen von konventionellen Songs irgendetwas anders machen. Sei es der verhatschert gespielte Rockabilly von Charlie Feathers, die zittrige Dudel-Punk der Durutti Column, die verstrahlte Bontempi-Ballade von Suicide oder der Hippie-Brit-Pop der Jacobites. Die meisten Songs polstern ihre Innereien mit Watte, spannen Echos drum herum oder legen den Boden mit Wasser aus. Wirklich gebraucht hat man das nicht, die Archäologie von MGMT sagt mehr über sie selbst aus, als über eine bestimmte Zeit oder ein Thema. Wem das genügt, der erfährt hier eine Menge.

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