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Wenn Charts nur öfter so klingen würden. Herumhüpfen zu einem alles umarmenden Reggaeton-Eurodance-World-Hybrid war noch nie so einfach.

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Keine Angst, aber The Very Best sind anders geworden. Charts könnte man sagen. The Very Best klingen jetzt internationaler, elektronischer, mehr nach Flo Rida, Shakira und Jason Derulo irgendwie. Die Melodien versprechen das Glück auf Erden, Refrains graben sich im Ohr ein und der Sound funktioniert jetzt überall, auf billigen Kofferradios, wuchtigen Clubanlagen und Computer-Boomboxes. Man kann den Spieß locker umdrehen: oh, wenn Charts nur öfter so klingen würden. Das mag an Sänger Esau Mwamwaya liegen. Der singt etwa immer noch in fremder Zunge, Chichewa um genau zu sein. Wenn man erst gar nicht versteht, ob es nun um heiße Mätressen geht, um die wildeste Party seit Anbeginn der Aufklärung oder den edelsten Garn seit Louis XIV, lässt das zumindest viel offen. Vor allem aber sprudelt aus ihm Lebensfreude. Und die ist heutzutage schwer zu bekommen. Kolonialistische Klischeefalle?

Hier schlägt das Pendel so oft zwischen Kontinenten hin und her, Stile und Sounds mischen sich auf Augenhöhe, dass diese Frage hier erledigt scheint. Die Welt wäre ohne diese Musik definitiv nicht besser. Während „Rudeboy“ Sägezahn-Synths auffährt, als würde es darum gehen Nordkorea zu erschrecken, kommt „Bantu“ nur mit einem Tamburin und Stimme aus. „I Wanna Go Away“ marschiert mit billigen Pfeifen in den Sonnenuntergang. Und „Kondaine“ mit Bruno Mars und K’Naan ist der Song, den man einen ganzen Sommer lang auf den Hitsendern dieser Welt hören möchte.

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