Älterer Herr, 60, Stilikone, dem Schlaginstrument nicht abgeneigt, sucht Orchester zur Begleitung afrikanisch-karibischer Klänge.
Mulatu Astatke, die Ikone des Ethno-Jazz, traut sich nach mehr als 20 Jahren an ein neues Soloalbum heran. Nachdem er zum Soundtrack von Jim Jarmuschs Film „Broken Flowers“ auf das Vibrafon rasselte, wurden die Musikgazetten auf ihn aufmerksam. Strut holte ihn sodann für die „Inspiration Information“-Reihe ins Boot. Auf „Mulatu Steps Ahead“ flickt er westliche Jazzarrangements mit lateinamerikanischen Stichen zusammen und kombiniert sie mit äthiopischer Melodik. Die Übergänge zum Latin Jazz eines Cal Tjader (dito Vibrafonist) sind fließend und überhaupt schätzt man sich eher in der Karibik als auf dem schwarzen Kontinent. „The Way to Nice“ etwa, eine durchschnittliche Boogaloo-Nummer, erinnert schon verdächtig an das Thema von James Bond. Dennoch lässt der mittlerweile 60-jährige Mulatu lässt auf „Asosa“ zwei Welten aufeinanderprallen: europäische Instrumente und traditionelle Musik aus Nordäthiopien.