U2 standen bei der Arbeit zum aktuellen Album „No Line On The Horizon“ vermutlich vor derselben existenziellen Rockstar-Problematik wie Metallica: back to the roots oder sich neu erfinden?
Während sich allerdings die Mannen um James Hetfield buchstäblich zusammengerauft haben und eine Menge Zorn und Wut in deren letzte Platte einfloss, scheint die permanent nach Außen getragene Harmonie rund um Bono den irischen – ja, mittlerweile gilt der Ausdruck – Veteranen und ihrer Zielstrebigkeit alles andere denn gut zu tun. Die Signatur der Produzenten Brian Eno und Daniel Lanois ist zu einem unidentifizierbaren Potpourri aus ihren vergangenen Alben geworden, das weder an ein Konzept anschließt noch neue Aspekte im Band-Leben offenbart. „No Line On The Horizon“ hat etwas Beliebiges. Das einzige Highlight ist die letzte Nummer „Cedars Of Lebanon“, wo Bono mit einem Sprech – Poem den Rhythmus der extrem reduzierten Musik noch betont. Doch sonst scheinen U2 ihr Schiff ohne Ziel und ohne Radar auf dem Ozean treiben zu lassen.