Pretty Ugly

Leon Smart aka DVA veröffentlicht auf Kode 9s Genre-definierendem Label Hyperdub seine Sicht der Dinge – zu gleichen Teilen glatt, wie glänzend.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Ungeordnet schwirren Sample-Fetzen und knarzende Synthie-Bits gleich zu Beginn von „Pretty Ugly“ umher, abgerundet von einer Prise Dub und schon kann die Reise beginnen. DVA hat nach nur einer handvoll Releases auf Kode 9s Label Hyperdub und seinem eigenen Label, DVA Music, den Schritt gewagt und sich an sein Album gemacht, wohlgemerkt nicht alleine. Eine Reihe Vokalistinnen und Vokalisten unterstützen den Briten bei seiner Reise durch den britischen Beat und Bass-Untergrund.

Als langjähriger DJ des ehemaligen Piratensenders Rinse.fm und jetzigem Host der Hyperdub-DJ Lines hat Smart auch genügend Kontakte, die er stilsicher verwertet. Auf „Just Vybe“ holt sich Leon Smart aka DVA stimmliche wie textliche Unterstützung von Fatima, die sich anschickt dem Ganzen einen Pop-Anstrich, Marke Katy B zu verpassen, mit Erfolg. Süßlich säuselt sie ihren Gesang DVA’s Bass-Wind entgegen. Auch auf den folgenden Tracks bleibt sich Smart treu, stimmige Keyboard-Landschaften vermengt mit verformten Beat-Mixturen.

Auf den insgesamt zwölf Tracks kommen dann aber doch einige Keyboard-Arrangements schlichtweg zu glatt weg und an einigen Ecken fehlt auch der nötige HyperDUB. Zwar maßt sich „Pretty Ugly“ zu keiner Zeit an, für den Club, geschweige denn den Rave gemacht zu sein – eine Spur dunkler, respektiver mysteriöser hätte es aber ohne Probleme sein können. So fehlt dem auf Albumlänge durchwegs sehr stimmigen Album nicht viel, aber dann doch einiges.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...