Reifer haben Schülerbands noch nicht geklungen: Sizarr aus Landau – dem Klassenzimmer entwachsen – machen Musik für eine Weltbühne.
Deaf Sty, $PMoney$ und Gora Sou: die Künstlernamen die sich die drei Burschen von Sizarr zugelegt haben klingen zunächst fast ein wenig lächerlich. Was sie aber sind: Ösen, an denen man die Band "Sizarr" im internationalen Format aufhängen kann. Fabian, Philipp und Marc klingt da vielleicht ein bisserl zu brav. Und international vermarktbar ist das, was sie als Sizarr auf "Psycho Boy Happy" abliefern, jedenfalls.
Kaum die Matura hinter sich, haben Sizarr bereits auf prestigeträchtigen Festivals wie Melt, Eurosonic oder Reeperbahn gespielt. Guardian, Spiegel und die Zeit Online haben über Sizarr geschrieben. Warum? Sizarr klingen irgendwie überraschend neu. Diese Band hat sich verdient, jenseits ohnehin überstrapazierter Vergleiche mit anderen Künstlern beschrieben zu werden.
Dumpfe Kick, Schellenkranz, Bläser, Break. Der Chorus öffnet und klärt. Epochaler Galopp, wieder darf eine kleine Abordnung Blech in den Chorus röhren. Feinfühlig spielen Sizarr mit der Dynamik, und setzen geschickt Akzent um Akzent. Im Duktus des Albums verwundert es gar nicht, dass plötzlich eine Singer-/ Songwriter-Nummer bloß mit Gitarre und Stimme auskommt. Lediglich ein kleiner Hauch sphärische Synth-Brösel kommen auf "Icy Martini" aus dem Off. Die Rahmenhandlung wird in der Folge von Streichern vorangebracht, und auf "Word Up" zu einem der Höhepunkte des Albums aufgepumpt.
Das Spannendste an "Psycho Boy Happy" ist aber wohl die Tatsache, dass die Musik mit jedem Replay wächst. Sizarr gehört zu der Art von Musik, die dazu prädestiniert ist, die Zeit "nach dem Hype" zu überleben.