Fünf Jahre nach dem letzten Album mit den Bad Seeds veröffentlichen Cave & Co ihr 15. Studiowerk. Neun neue Songs kultivieren eine karge Schönheit.
Hatten Grinderman die Aufgabe die Sau (noch einmal?) ordentlich rauszulassen, was auch auf die Stammband rückkoppelte, kehrt mit „Push The Sky Away“ wieder Ruhe ein. Nicht nur das Cover – Nick Cave und Ehefrau Susi Bick, der er die Autorenschaft des Grinderman „No Pussy Blues“ zuspricht, und über die er gleichzeitig sagt „even elbow-deep in baby shit she looks pretty good to me“ im eigenen Schlafzimmer photographiert – deutet einen in Richtung Theater gehenden Kontext an. Die Songs selbst wirken mitunter so sparsam und reduziert, als würden sie Platz für zusätzliche Elemente lassen, sich bewusst zurücknehmen und Raum geben. Das steht Nick Cave und den Bad Seeds ganz hervorragend, auch wenn nicht nur ein Stück wie „Finishing Jubilee Street“ knapp an auf hohem Niveau kultivierter Fadesse vorbeischrammt. Dafür funktionieren „We No Who U R“ und „Jubilee Street“ prächtig und, Hand aufs Herz, der 55-jährige Australier ist längst in einer Liga mit Sängern wie Johnny Cash oder Van Morrison, denen einfach gerne zugehört wird/ wurde, selbst wenn das entsprechende Album, wie möglicherweise „Push The Sky Away“, nicht zu ihren Hauptwerken gehört(e).