Mit 66 Jahren hat Iggy Spaß daran mit den Stooges 10 Songs lang ungehobelt zu rocken, als wäre er noch ein junger wilder Hund. Doch wunderbar!
Wobei, das abschließende „The Departed“ brilliert im reflektierten Balladenfach, eine Kunstgattung, die der junge Ober-Stooge beim Oberkörper-Aufschneiden und Prügeln mit Hell´s Angels in den späten 60ern noch komplett vernachlässigt hat, und „Unfriendly World“ darf auch „leise“ glänzen.
Die Fakten – nach dem Tod von Gitarrist Ron Asheton (das gemeinsame Spätwerk „The Weirdness“ aus dem Jahr 2007 konnte die Erwartungen gar nicht erfüllen) wähnte mensch das Kapitel The Stooges endgültig beendet. James Osterberg sah das anders, reaktivierte beim Kreise schließen in der Lebenszielgerade den Gitarristen James Williamson und liefert mit Mike Watt (Bass) und Scott Asheton (Drums) jetzt gleichsam die Fortführung der „Raw Power“-Stooges. Das ist, mit Verlaub, super, Musik von großer Effektivität und Intelligenz (wo „Sex And Money“ draufsteht, ist „Sex And Money“ drin), Rock´n´Roll als Kunstform, die mit dem Kreatürlichen und Absurden („Gun“) von jeher per Du ist, fundamentale und erschöpfende Kritik des post-demokratischen Kapitalismus inklusive: „I got a job and it don´t pay shit!“ Verflucht sei das eigene Präkariat, dass den Besuch der Iggy & The Stooges-Messe am 9.8. in der Wiener Arena verhindert!