Familie verpflichtet? Ronsons Kinder verscherbeln seine »Record Collection« wahrscheinlich trotzdem am Flohmarkt. Neues Album vom Pop-Chamäleon.
Mark Ronson ist in den 1980ern angekommen. Er spart sich Coverversionen und Motown-Soul, dafür gibt’s Namedropping und analoges Studioequipment. Sein drittes Album „Record Collection” schlägt die Brücke in das Jahrzehnt von Glamour, Rollschuhen und Synthesizer. Eine richtig bunte Tüte voller Musikstile- und ikonen: Boy George und Ghostface Killah, Andrew Wyatt und Simon Le Bon (Duran Duran) trällern und rappen zusammen. Ronson gilt als Produktionsgenie (Amy Winehouse, Adele & Co.) mit starkem Soul-Faible. „Bang Bang Bang” läuft schon Heavy Rotation: Ein HipHop-Electro-Hybrid mit Q-Tip. „The Bike Song” besitzt ebenfalls Hitpotenzial, auch wenn das Fahrradgeklingel irgendwann nervt. Der 36-Jährige hasst Kategorien wie „Mark Ronson Sound” und beweist mit „Record Collection” Abwechslungsreichtum und Talent zum Verkuppeln. Das Album ergibt stilvolle Paare: Bei „Loose It” trifft Spaghetti-Western auf Breakbeat, bei „You Gave Me Nothing” Discobeats auf die Melancholie analoger Synthesizer.