Redemption

Ex-Soldat Joey Jones überlebt als Obdachloser mittels Suppenküche und Gebet in London. Als seine Bekannte tot aufgefunden wird, übt er Rache.

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Katholizismus und Krimi, fern von Vatikanschelte und Mystery-Geraune: Kann das gut gehen? Steven Knight (Drehbuch und Regie) hat sich mit seinem Filmdebüt »Redemption« an die Frage gewagt und die Antwort lautet: ja, kann es, vorausgesetzt man nimmt seine eigene Story ernst. Knight tut es. Joey Jones lebt als abgesandelter Deserteur einer Ex-Spezialeinheit auf Londons Straßen. (Laut Bonusmaterial dürften rund zehn Prozent aller Obdachlosen Londons traumatisierte Kriegsheimkehrer aus Afghanistan oder Irak sein.) Per Zufall oder Fügung fällt Jones auf der Flucht vor üblen Dealern ins gemachte Nest einer unbewohnten Designerwohnung. Seine Straßenfreundin Isabel hat weniger Glück und gerät ins Rotlichtmilieu. Ganz nach dem Motto »Kleider machen Leute« wandelt sich Jones vom obdachlosen Alkoholiker zum »wertvollen« Mitglied der Gesellschaft und findet dank seiner sattsam bekannten Schlägertechniken bald einen lukrativen Job bei der Chinesen-Mafia in Soho. Alles läuft gut, auch der Kontakt zur Suppen austeilenden Nonne Cristina wird intensiver – bis Isabel tot aufgefunden wird. Jones kehrt zu seinen Wurzeln zurück und nimmt Rache. »Redemption«, das an Originalschauplätzen in London gedreht wurde, auf die bekannte Statham-Action zu reduzieren, wird dem Inhalt nicht gerecht. Knight geht es um Schuld und Sühne, um Glaubensstärke und Mut, aber auch darum, dem Glitzern des Finanzzentrums London etwas entgegenzusetzen. Etwa eine wirklich berührende Szene über Menschenhandel in den Docks von London. Oder die Pieta-Szene am Ende. Ambitioniert.

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