Herr Hansen, was soll man nur mit Ihnen anfangen? Auch wenn eine gewisse Steigerung im Vergleich zu den letzten, völlig unwichtigen Platten klar auszumachen ist – magisch ist das nicht unbedingt. Das launenhafte Auftreten nach den ersten Erfolgen war bitter, schlimmer noch die Versuche mit Aufnahmen bei großen Namen in Nashville die Dinge erzwingen zu […]
Herr Hansen, was soll man nur mit Ihnen anfangen? Auch wenn eine gewisse Steigerung im Vergleich zu den letzten, völlig unwichtigen Platten klar auszumachen ist – magisch ist das nicht unbedingt. Das launenhafte Auftreten nach den ersten Erfolgen war bitter, schlimmer noch die Versuche mit Aufnahmen bei großen Namen in Nashville die Dinge erzwingen zu wollen. Und dann dieser Ausflug in den luftig-leichten Pop, der dieser einst so zerbrechlichen, spannenden und ausdrucksstarken Stimme einfach nicht gut zu Gesicht gestanden ist. Dass es mit „There’s Only One of Me“ wieder weniger beschwingt zugeht, ist erfreulich, auch die Selbstreflexionen helfen weiter, nur warum Banjo und Orgel mittlerweile nur noch sporadisch zum Einsatz kommen, bleibt unklar.
Nicht dass hier zwanghaft die schönen Zeiten von „I’m Coming Home“ aus dem Jahr 2001 wieder heraufbeschworen werden sollen, aber so sehr, wie Hansen sich selbst auf den Füßen steht – dieses Mal erstaunlicherweise mit einer angestrebten Reduktion an Aufwand –, so schlimm hätte ihm der gute alte Freund Country bestimmt nicht mitgespielt. Aber sehen wir es einmal so: Die Zeiten der Belanglosigkeit sind vorbei, es geht wieder bergauf. Und auch wenn man die Hoffnung schon ein wenig aufgegeben hat, mit dieser Platte ist nun immerhin eine mögliche Brücke geschlagen, über die der ehemalige Postbote aus Oslo vielleicht zurück zu seinen Stärken finden könnte. LIVE: Fr., 23-03-07 Wien, Planet Music