Neoklassizistischer Singer/Songwriter-Stoff mit Rock-Gestus eines 18-jährigen Engländers, dessen Stimme für sich interessanter ist als seine Songs.
Verstehen wir uns nicht falsch – das Debüt von Jake Bugg mit seinen 14 Songs ist gut zu hören. Es schafft vor allem durch den spezifischen Klang von Buggs Stimme die Aufmerksamkeit immer wieder zu binden, allerdings nicht wirklich dauerhaft. Nach den ersten drei, vier Songs – darunter gleich hintereinander die beiden Singles „Lightning Bolt“ und „Two Fingers“ – ist die Versuchung groß sich doch gleich eines der offensichtlichen Vorbilder des jungen Mannes aufzulegen, einen ungepflegten frühen Dylan zum Beispiel.
Oder doch Simon & Garfunkel? (Er „schönt“ nämlich auch ganz schön). Dazu kommt in weiterer Folge ein vage an die ersten beiden Band Of Horses gemahnender Tonfall samt entsprechender Stimmungslage. Der macht schon was richtig und gut, der Jake, aber hat mensch selbst schon geraucht, getrunken, Pillen mit psychoaktivem Mehrwert geschluckt und die gute alte Frage nach Allem gestellt („I´ve been thinking about the way the world turns“), hat er einem nicht soo sagenhaft viel zu erzählen und stilistisch tut er das wie gesagt ohnehin auf ausgetretenen Pfaden. Aber gut, dort in England gibt’s auch noch ein Königshaus.