Sand Hills ist so wie eine Sanddüne am Stefansplatz: Schaut gut aus, aber wirklich brauchen tut sie niemand.
Piemont sind Frederic Möring-Sack und Christian de Jonquieres und vielen von uns noch äusserst gut in Erinnerung geblieben mit ihren frühen Singles auf My Best Friend, zu einer Zeit, wo es auf den minimaleren Parties noch ein wenig ruppiger zu ging. Das ist nun etwa vier Jahre her und der Trend hat sich von dort hörbar weg bewegt. Klar, man muss nicht bei allem mitmachen; aber die Drehung um 180 oder sogar 360 Grad tut nicht jedem gut. Das wissen die beiden und versuchen es nicht gefällig – wie manch andere, weil es sich gerade gut verkauft – auf Muss eine Spielart von House zu produzieren.
Piemonts zweites Album „Sand Hills“ erscheint auf dem eigenen Label Suchtreflex; warum auch nicht. Die sechzehn Stücke, wovon zwei nur digital erscheinen, sind durchwegs repetitiver Natur und spiegeln das Können der gelernten Sound Designer und Masteringmeister wider. Von den abstrakten Momenten und ungewöhnlichen Arrangements wie es im Pressetext steht, hört man wenig. Das liegt entweder an einem verwöhnten Ohr oder einfach daran, dass diese zu wenig herausgearbeitet wurden. Vielleicht ist das Besagte mittlerweile einfach Standard und fällt deswegen nicht auf. Funk- und Housebezüge können da schon eher verortet werden, selbst wenn diese dann teilweise gekünstelt wirken. "Piemont" ist ein Album, dass fein produziert ist, auf der Tanzfläche funktioniert, aber wenig bis gar nicht unter die Haut geht.