September. Fata Morgana

Der beim Deutschen Buchpreis auch heuer leer ausgegangene Berliner schreibt sich – von »Die Erhörung« über »Nabokovs Katze« und »42« – beständig in eine Meisterschaft ein, in der sozialvirulente Themen innert präzise konstruierter Romane hochpoetisch verhandelt werden.

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Er erzählt die Geschichte zweier junger Frauen und Väter – eines deutschen Literaturprofessors in den USA, dessen Tochter 2001 im World Trade Center stirbt, und eines Bagdader Arztes, dessen Tochter 2004 von einer Bombe getötet wird – und zweier Kulturen. In inneren Monologen und der Form eines Prosagesangs, der mit Splittern von Kriegsreportagen, nahöstlichen Epen und machtpolitischen Diskursen gespickt ist, alternieren die Hoffnungen der Frauen mit der väterlichen Verzweiflung angesichts persönlichen Verlusts und martialischen Terrors. Noch nie zuvor wurden jene Jahre des von Religions- wie Politikfanatikern oktroyierten Bomben- und Kulturkrieges literarisch derart beeindruckend auf eine Schnittmenge geschrieben.

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