Vladislav Delay legt als Sistol sein frühestes Werk wieder auf und zeigt einen zeitgeschichtlichen Einblick in sein frühes Schaffen, als Dubtechno noch nicht hip war.
Sasu Ripatti – besser bekannt als Vladislav Delay legt sein frühestes Album unter dem Synonym neu gemastert samt Remakes auf, womit er erneut zeigt, wie futuristisch seine Arbeit 1999 bereits war. Auf zwei CDs befinden sich 19 Stücke, die förmlich analog schreien. Oft sind es ausgesparte Gerüste aus wenigen Elementen, die durch ihre Repetitivität und die bloßen Nuancen an Veränderungen ihre Stärke offenbaren. Magisches Knistern wie von glimmendem Feuerholz strahlt eine klangliche Wärme aus, vor der man es sich gerne gemütlich macht. Denn die sanft züngelnden Beat-Flammen, die Sasu Ripatti hier als Sistol zum Lodern bringt können gar nicht erlöschen, weil er ihnen genügend Raum gibt, in dem sie ihre lebenserhaltende Nahrung in Form von Luft zu sich nehmen. Da erklärt es sich fast von selbst, dass Vladislav Delay in den Folgejahren als Luomo, Uusitalo, im Moritz von Oswald Trio und auf Labels wie Chain Reaction, Force Tracks, Mille Plateaux, Staubgold und Leaf zu gerecht gefeiert wurde. Eine Neuauflage, die es der nächsten Generation an Produzenten und einer jungen Hörerschaft deutlich vor Ohren führt, was Musiker wie Sasu Ripatti bereits vor über zehn Jahren von sich gegeben haben.