Der Untertitel überliest sich leicht, aber übersehen, worum es sich hierbei genau handelt, sollte man nicht, es wäre zu schade. Ausgerechnet Masha Qrella (Mina und Contriva) wurde vom Haus der Kulturen der Welt in Berlin eingeladen, sich mit Kurt Weill und Frederick Loewe auseinanderzusetzen.
Die Herausforderung wurde angenommen. Masha experimentierte hörbar fröhlich mit den Musical-Kompositionen. Ganz ohne Broadway-Nostalgie interpretiert die Solokünstlerin – erstmals mit Band – das Werk der Berliner Stars des frühen 20. Jahrhunderts. Die aufgepoppten Arrangements der Originale fallen undramatisch, postiv und modern auf, sodass es sich auf „Speak Low“ durchaus um Songs von Masha selbst handeln könnte. Ergebnis ist ein beswingtes Stück Musik, in der frischer Wind durch die verstaubten Werke weht. Nicht zuletzt dank der glänzenden Aufnahme. Im Exil herrscht bestimmt Frühling!