Im Wettbewerb der Nordlichter scheint es um Jens Lapidus nicht wirklich gut bestellt zu sein.
Gegen die ehrenwerten Herren Henning Mankell und Ake Edwardson ist so schnell kein Kraut gewachsen. Jens Lapidus tanzt hier aus der Reihe. Er hat mit „Spür die Angst“ einen knallharten Gangster-Krimi geschrieben, dessen Gangart eher an die Machart von Krimis im angelsächsischen Raum erinnert, als an die geschmeidigen Skandinavien-Krimis seiner Heimat. Dementsprechend stellt der Autor seinem Roman ein Zitat jenes Großmeisters voran, dem er sich verpflichtet fühlt: James Ellroy. Ähnlich wie sein großes Vorbild gibt es am Romananfang ein Verbrechen, dem sich aus fünf verschiedenen Perspektiven genähert wird. Kurz zum Inhalt: Ein Mädchen wird gesucht, es ist wie vom Erdboden verschwunden. Ihr Bruder Johan macht sich auf die Suche. Ein gelber Lamborghini, mit dem sie abgelichtet wurde, führt direkt ins Rotlicht-Milieu. Fazit: Arrrgh! Peng! Pow! So schön können Knochen krachen. Das passt schon so, knallharte Literatur für knallharte Fans und solange der Altmeister Ellroy nicht zurück ist, darf der Eiszapfen aus Norwegen ruhig die Rache-Prosa schreiben.