Static

Die Cults haben sich getrennt, privat. Ihr Girl Group Pop ist krachiger, schmutziger geworden. Die Pickel und die Diabetes-Melodien sind gelieben.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Spätestens seit den White Stripes haben Junge-Mädchen-Duos eine gewisse Tradition. Diffuse sexuelle Spannungen sind ohnehin schnell aufgestöbert, sofern es sich nicht gerade um Zwillinge handelt. Andrerseits orientieren sich diese Duos gerne mit ihrem Sound in der Vergangenheit. Für die Cults heißt das Girl Group Pop der frühen Sechziger, der sich mit Verzerrung ordentlich die Knie aufgeschürft hat. Daran hat sich seit dem halbwegs erfolgreichen Debüt wenig geändert, es klingt nur ein bisschen schmutziger, diffuser, krachiger, als wären sie die ungezogenen Geschwister von She & Him, also eh immer noch sehr brav und süß und kein Vergleich mit den krawalligen Sleigh Bells. Die Pickel sind dadurch nicht verschwunden. Die Saccharin-Melodien auch nicht. Die zweite Single des Albums „High Road“ nimmt allerdings eine interessante Abzweigung und zeigt, dass die Band auch delikate, symphonische Stimmungen zeichnen kann. Es ist eine Trennungsplatte. Eine ziemlich kurze. Von all den anderen Duos wie Raveonettes, Blood Red Shoes, Big Deal, Best Coast, Tennis, Matt & Kim oder Memoryhouse schaffen es die Cults aber am besten ihren distinkten Sound sanft weiter zu entwickeln, mit harmlosen, hübschen Songs, die angenehm neben die Retrofalle steigen.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...