Summer Camp

Auf ihren Zweitling packt das Girl-Boy-Duo quietschbunten Pop mit abgedunkelten Schattierungen, dem die gute Laune über die glatte Oberfläche Richtung Belanglosigkeit davonrutscht.

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Album Nummer Zwei – und schon kriechen auf dem Plattencover in Türkis und Lila die Neunziger herauf: Auf „Welcome To Condale“ hatte das britische Duo ja noch mit einem Achtziger-Universum Marke Eigenbau geliebäugelt. Und obwohl man ein Jahrzehnt gutgemacht hat, geht es immer noch um Teenager-Manien und gescheiterte Beziehungen. „First Love is the Best Love. First Love is a Fairy Tale”, trällert Elizabeth Sankey auf der ersten Single-Auskopplung „Fresh“. Eh.

Was auf der verheißungsvollen 2010er EP „Young“ noch frisch und süß und einfach klang, zieht jetzt nicht mehr wirklich. Die Gitarren sind schwerer geworden – und das spießt sich dann mit den verschnörkelten Bubblegum-Pop-Melodien. Sankeys Stimme, obschon gedunkelt, dringt in Höhen vor, die strapaziös werden können, während die Lyrics angenehmerweise mehr Tiefe haben als im üblichen Charts-Pop. Aber in der Musik geht es eben um mehr als Texte.

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