Never mind the Konzept Album, wir feiern die hochwillkommene künstlerische Rückkehr des „verlorenen“ zweiten Hüsker Dü-Songwriters.
Reden wir nicht davon, was für eine große Band Hüsker Dü waren. Oder davon, wie tragisch die dauerhafte Entfremdung Bob Moulds und Grant Harts voneinander ist. Die Solo-Debüts waren wunderbar, später war Mould trotz Harts Band Nova Mob vernehmbarer (Sugar!), bis hin zur vom jüngsten Album „Silver Age“ gekrönten Renaissance als Gitarren- und Indie-Inkone.
Die fragilere Muse Grant Harts scheint mit diesem Werk, getriggert von einer Adaption von Miltons „Paradise Lost“ durch William S. Burroughs, wieder auf der Höhe jener seines Ex-Bandkollegen zu sein. Müßig, die Geschichte vom Höllensturz des gefallenen Engels und Harts Leben in Beziehung zu setzen. Tatsache ist, daß die besten der 20 Songs hier die emotionale Unmittelbarkeit und klare Schönheit von Harts besten Hüsker und Solo-Songs atmen. Stilistisch ist das eine Art melodieträchtiger Meta-Folk, zu dem Hart mitunter eine von ihm so noch nicht gehörte Verwandtschaft zu Bowie als Sänger offenbart. Schön.