The Boy With No Name

Man könnte ja auf dem prinzipiellen Standpunkt stehen, dass die Welt gerade darauf nicht unbedingt gewartet hat. Knappe vier Jahre nach dem von der Kritik zwar gewürdigten, vom durchschnittlichen Konsumverhalten des melodiegewöhnten Popkonsumenten aber geflissentlich verschonten Weiterentwicklungswerkes „12 Memories“ orientieren sich Travis wieder zunehmend an den Grundlagen ihres Erfolges. Und die sind nun mal: geradlinig […]

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Man könnte ja auf dem prinzipiellen Standpunkt stehen, dass die Welt gerade darauf nicht unbedingt gewartet hat. Knappe vier Jahre nach dem von der Kritik zwar gewürdigten, vom durchschnittlichen Konsumverhalten des melodiegewöhnten Popkonsumenten aber geflissentlich verschonten Weiterentwicklungswerkes „12 Memories“ orientieren sich Travis wieder zunehmend an den Grundlagen ihres Erfolges. Und die sind nun mal: geradlinig komponierte Songs, ebenso und ergo stimmig arrangiert und – Punkt. So offenbart nicht erst die verschleierte einstimmige Mehrstimmigkeit der Single „Closer“ im Zusammenspiel mit klar akzentuierter Gitarre und kontextgetreuer Rhythmusabteilung doch ein wenig jener erhabenen Schönheit, derentwegen man sich der Band ruhig wieder nähern darf. Dass man unmittelbar davor auf ein wahrlich bekanntes Schlagzeug-Intro der 90er Jahre verweist („Trainspotting“, „Lust For Life“, anybody?) ist zwar keck, aber für besagte Nummer durchaus ok. Auf selbiger paraphrasiert Ausdenker, Sänger und Texter Fran Healey etwa die Quintessenz eines deNiro/Fonda-Dialogs („Stanley & Iris“) aus 1989 („Wir sitzen beide im selben Boot, also hör auf zu schaukeln“) auf seine Art und Weise: „Hey Jean, don’t rock the boat when you can’t swim!“ Recht hat er.

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