Das zweite Album von Ian McKaye (Stimme, Baritongitarre) und Amy Farina (Stimme, Drums) als The Evens. Das Duo, das seine Konzerte mit eigener, selbstbedienter P.A. überall, nur nicht in klassischen Rockvenues/Musikklubs spielt (der Wiengig war eine Offenbarung!), hat diesmal auch die Aufnahme selbst besorgt. Im Vergleich zum Debüt singt Farina mehr, was „Get Evens“ sehr […]
Das zweite Album von Ian McKaye (Stimme, Baritongitarre) und Amy Farina (Stimme, Drums) als The Evens. Das Duo, das seine Konzerte mit eigener, selbstbedienter P.A. überall, nur nicht in klassischen Rockvenues/Musikklubs spielt (der Wiengig war eine Offenbarung!), hat diesmal auch die Aufnahme selbst besorgt. Im Vergleich zum Debüt singt Farina mehr, was „Get Evens“ sehr gut tut. Ihre Musik ist immer noch eine sperrige, pure. Eine, die zum beiläufigen Nebenbeihören überhaupt nicht taugt, die anderseits (wie das Album von McKayes Fugazi-Kollegen Joe Lally, „There to Here“) die Auseinandersetzung lohnt.
Kopfhörer und Textblatt? Why the fuck not? Oder so laut drehen, dass es klingt, als würden Amy und Ian in deinem Wohnzimmer spielen. Dann offenbaren The Evens ihren ureigenen Groove, die oft anrührenden Schönheiten, die in ihren Songs stecken. Textlich gibt es verblüffend Uncodiertes („Halfway in I’m fourty four no turning back there’s just the other shore“ heißt es in „Dinner with the President“), Fragen nach den Mechanismen hinter dem State of the Union – „Why would they vote in the favor of their own defeat“ – aber auch genug lebensbejahenden (Punk-)Schalk im Nacken: „But Washington is our city.“ Während Hardcore historisiert wird oder als prätentiöse Farce die Musikgeschäftsmaschine mitfüttert, machen The Evens lieber originäre, fordernde Musik. Ein Segen!