HipHop to the next level? Im Gegenteil. Selbst im Müllkübel der Geschichte ist dieses missratene Experiment noch deutlich über Wert geschlagen.
Wenn man wie Lil Wayne eines der besten Rap-Alben der Nuller Jahre gemacht hat und schon als eine der Schlüsselfiguren und Retter von HipHop gehandelt wird, ist es offenbar schwer, Bodenhaftung zu behalten. Während sein Kollege im Geiste der Selbstüberschätzung, Kanye West, aus einer absurden Idee vor über einem Jahr ein im Endeffekt hervorragendes Album „808s And Heartbreak“ zimmerte, reichte es bei Lil Wayne nur bis zur Idee – und zu Selbstüberschätzung. Gitarrengott und harter Rocker will der 28-Jährige aus New Orleans plötzlich sein. Blöd nur, dass im Dunstkreis von metallischem Rock die Konkurrenz doch deutlich größer und die Vergleichsbasis viel breiter ist wie bei dem Kollegen Kanye, der im Kampf mit dem angehäuften Autotune-Song-Schaffen der Menschheit wesentlich leichteres Spiel hatte. Die Idee, schwarzen Rock für den integrierten Mainstream zu machen, ist grundsätzlich eine, die sehr gut in die Jetzt-Zeit passen würde. Rap-geschultes Messias-Gehabe mit Verzerrer vollzukleistern, reicht aber nicht mal für angeregte Diskussionen über so ein Unterfangen.