Das Cover zieren Zebras, ganz wunderbare Tiere, wenn man mich fragt. Assoziiert man munter weiter, in Richtung „Tiere und Popmusik“, geht einem unweigerlich „Pet Sounds“, die kanonisierte Pop-Heiligsprechung des Brian Wilson und seiner Beach Boys, durch den Kopf – und diese Assoziation trifft bei den Ruby Suns den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf. Ryan McPhun, […]
Das Cover zieren Zebras, ganz wunderbare Tiere, wenn man mich fragt. Assoziiert man munter weiter, in Richtung „Tiere und Popmusik“, geht einem unweigerlich „Pet Sounds“, die kanonisierte Pop-Heiligsprechung des Brian Wilson und seiner Beach Boys, durch den Kopf – und diese Assoziation trifft bei den Ruby Suns den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf. Ryan McPhun, Mastermind und Songwriter der Band, stammt aus Kalifornien, nicht zuletzt der Musik wegen lebt er in Neuseeland, wo dieses Album 2005 auf dem Label Lil’ Chief Records (Popfeinspitze, Achtung!) veröffentlicht wurde. Jetzt können sich auch Europäer daran delektieren und die elf Songs, die dem wunderbaren A-cappella-Einstieg „Trees Like Kids“ folgen, sind definitiv herrlich und eine echte Entdeckung.
Die schon erwähnten kalifornischen Strandbuben und ihr (nicht immer) sonniger Sound treffen auf die Haltung des neuseeländischen Träumer- und Spinnerpops von The Clean oder The Chills, gesungen wird – unter anderem – über Zebras. Luftige, perlende Musik, der ideale Soundtrack für den vorgezogenen, surrealen Frühling, den uns das global warming beschert, und ein wärmender Soundtrack zur inneren popkulturellen Emigration, die die prolongierte innenpolitische Eiszeit (der völligen und haltlosen Charakterlosigkeit der österreichischen Sozialdemokraten geschuldet) nötig macht. Zebras an die Macht und nie vergessen – so heißt der letzte Song hier – „There’s Soup at the End of the Tunnel“!