The Silicone Veil

Chamber-Pop-Mädchen springt auf den vollbesetzten Zug der düster-traurigen Synthie-Bräute. In Sundførs norwegischer Heimat geht das Konzept bereits voll auf.

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Die Sängerin, Pianistin und Songwriterin macht Musik irgendwo zwischen Björk und den ganzen traurigen Synthie-Mädchen, die heutzutage inflationär an jeder Ecke lungern. Außerdem macht sie verstörende Videos, bei denen einem das „WTF?!“ im Hals stecken bleibt, weil sie irgendwie doch einfach wunderschön sind.

Die Tracks auf „The Silicone Veil“ sind stimmgewaltig und gewohnt verhuscht, dabei aber sehr viel elektronischer, synth-lastiger und komplexer als noch auf „The Brothel“, dem Vorgänger mit Platinstatus, der dunkel und kalt daherkam. Die Themen bleiben aber düster, „zwischen Apokalypse, Tod, Liebe und Schnee“, wie Sundfør selbst es ausdrückt. Das Dunkel-Bedrohliche kann aber jäh in Wärme umschlagen, sogar innerhalb eines Liedes („Rome“); aus Horrorfilm-Spannungsaufbau-Gekreische wird First Aid Kit-eskes („Stop (Don’t Push)“). In ihrer Heimat hat sie dafür bereits einige Preise abgestaubt, darunter zwei Spillemannsprisen, das norwegische Pendant zum Grammy. Eigentlich zu Recht.

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