Dass sich die Staggers und Wohnzimmer, eines der wenigen (kleinen) Musikunternehmen hierzulande, das von „Labelarbeit“ sprechen darf, ohne vor Scham im Boden zu versinken, gefunden haben, ist gut, sehr gut. Schon vorher waren die Grazer Staggers eine ausgewachsene Livesensation. Eine Band, die in Look und Sound so stilsicher mit ihren Sixties-, Rock – ’n’ – […]
Dass sich die Staggers und Wohnzimmer, eines der wenigen (kleinen) Musikunternehmen hierzulande, das von „Labelarbeit“ sprechen darf, ohne vor Scham im Boden zu versinken, gefunden haben, ist gut, sehr gut. Schon vorher waren die Grazer Staggers eine ausgewachsene Livesensation. Eine Band, die in Look und Sound so stilsicher mit ihren Sixties-, Rock – ’n’ – Roll- und Trash – Referenzen umgeht, dass sie sich als lustvollere Alternative zu identitätslosen, kreuzbraven und urfaden Indiekapellen geradezu aufzwingt. Mit „Teenage Trash Insanity“ nehmen das hoffentlich noch mehr Menschen zur Kenntnis. Vielleicht setzt sich gar die Einsicht durch, dass ein Gig im Idealfall einer ausufernden Ausschreitung gleichkommt – und nicht einer biederen „Aufführung“.
Der Sound der Staggers ist zwar nur bedingt eine Album – Angelegenheit – Singles! – aber was Shakin’ Matthews, Candee Beat, Wild Evel, Lightnin’ Iris, Los Fixos und Kri hier mit 13 Songs anrichten, taugt zum Soundtrack der wesentlichen Dinge des Lebens allemal: Aufräumen, get dressed up to get messed up (formerly known als „Aufbrezeln“), Partys und – yeah! – Sex. Wie es sich gehört, fladern sich die Staggers dabei wie die Raben durch die Rock-’n’-Roll-Geschichte. Und das mit ungeheurer Chuzpe. Mikrofongott Wild Evel meint zwar selbstkritisch, dass der Sound des Albums nicht das Gelbe vom Ei sei, aber das ist nichts, was der Volume-Regler (rechts davon ist nur mehr die Wand!) nicht hinkriegt. Große Band!
LIVE: Sa., 09-12-06 Hainersdorf, Georgshalle; Mi., 13-12-06 Wien, Chelsea; Sa., 16-12-06 Klagenfurt, Galeriecafe; Sa., 30-12-06 Sankt Pölten, Warehou