Das eher vernachlässigbare Konzert von Ex – Stranglers – Sänger Hugh Cornwell mit seinem Trio im Wiener Chelsea hatte auch sein Gutes: Es rief in Erinnerung, wie viele große Songs auf das Konto dieser Band gehen und wie faszinierend ihr ganz spezieller (Die Orgel! Der Bass von J. J. Burnel!) Sound ist. Nicht zu vergessen, […]
Das eher vernachlässigbare Konzert von Ex – Stranglers – Sänger Hugh Cornwell mit seinem Trio im Wiener Chelsea hatte auch sein Gutes: Es rief in Erinnerung, wie viele große Songs auf das Konto dieser Band gehen und wie faszinierend ihr ganz spezieller (Die Orgel! Der Bass von J. J. Burnel!) Sound ist. Nicht zu vergessen, dass diese bestimmte Unnahbarkeit (ein Gegengift zur „Wir haben alle immer eine gute Zeit“-Verlogenheit vieler heutiger Popmusik), ein Hauch sinistrer Abgedrehtheit und zutiefst humanistischer Bösartigkeit – kurz die unprätentiöse, grundsätzliche „Fuck off!“-Haltung des britischen Punk einen Gutteil ihres Charmes ausmacht.
Mit dem Abgang von Paul Roberts wieder als klassisches Quartett unterwegs, zeigt „Suite XVI“ (genau, ihr 16. Studioalbum!), dass sie nichts verlernt haben. Viele Songs, allen voran die Single „Spectre of Love“ oder der Opener „Unbroken“ („Ooh, ooh baby slap my thigh / I’ll wear these suspenders if it get’s you high / But don’t tell my mama it’ll make her cry / Unbroken“) rocken wie nichts Gutes, Stranglers-Style. Auch die poppigeren Momente gefallen sich nie als „Friede, Freude, Eierkuchen“: „Don’t you know we see right through / The global bully known as you“. Alte Meister in blendender Form.