This Night Was Meant To Stay

Schwieriges zweites Album hin oder her, trotz einiger Abzüge ein spannendes und stimmiges Werk.

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Mauricio Duda und Daniel Lichter haben als Maur Due & Lichter die Karrieresteps in den vergangenen Jahren ordentlich abgearbeitet, Remixes in der Blogosphäre streuen, Debütalbum releasen, Soundpark Band des Monats werden, Top Ten-Plätze in den FM4 und Austrian Indie Charts belegen, einen Platz auf der Amadeus Awards-Longlist abstauben. Ihr zweites Album „This Night Was Meant To Stay“ versucht jetzt diese Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben.

Aber auch ihr Label, Las Vegas Records, befindet sich auf einem ähnlichen Höhenflug wie das Duo. Gerade eben erschien das Debütalbum der Folk-Country-Fomation Dawa, „This Should Work“, für deren Single „Relief“ Maur Due & Lichter kürzlich einen Remix produzierten und nun steht mit „This Night Was Meant To Stay“ bereits das nächste zentrale Album der österreichischen Indie-Szene in den Regalen.

Als übergeordnetes Thema des Albums dient die Großstadt, sowohl textlich, als auch musikalisch begegnet man dieser Thematik öfters. Die Songs passen in dunkle Gassen, verrauchte Clubs und nicht zuletzt auch in zwielichtige Bars. Das Ganze ist wenig verwunderlich, da es auch eine Art losen Kontext gibt, die Geschichte rund um einen Clubabend wird dabei vage erzählt. Die Tracks auf „This Night Was Meant To Stay“ bieten daher sowohl schummrige Ambient-Stimmung, als auch Tanzbares.

Nach dem ruhigen, verspielten Anfang, bei dem Maur Due & Lichter schwelgerisch durch allerhand Klangkulissen wandeln, gibt es auch durchaus Songs mit offensichtlichen Ohrwurmfähigkeiten. „Faces“ ist zum Beispiel einer dieser Songs oder die Vorabsingle „Never Found Away“, der mit seinen Vocoderstimmen und verhallten Saxophonsamples näher an Ken Hayakawa’s "Wien bei Nacht", als an Klangkarussells „Sonnentanz“ ist. Aber auch das dunkle, verhaltene „Bright Lights Big City“ mit den Gast-Vocals von Yves Voilà, sowie das tanzbare „Cruiser“ sind zentrale Songs des Albums.

Bei all dieser Zielstrebigkeit wirkt einiges aber auch überambitioniert, an mancher Stelle hätte man auch auf den Vocodereinsatz zur Gänze verzichten können. Und den Pop-Appeal minimal zurück zu schrauben, wäre auch kein Fehler gewesen. So wirkt einiges aalglatt und gekünstelt. Dennoch: ein rundes, volles und spannendes Album.

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