Waiting For The Blues

Dieser Schwede macht im Geist von Walker Brothers und Tin Pan Alley hoffnungslos Gegenwartsvergessenen Pathospop. No Man Is An Island. No Man außer Joel Alme.

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Die Walker Brothers sangen in den Sechzigern üppig arrangierte Lieder, die so gar nichts mit Revolte, gesellschaftlichem Aufbruch und dem wüsten Rock der Stones und Kinks am Hut hatten. Die falschen Walker Brüder waren damals so etwas wie die Justin Biebers der Blumenkind-Generation, die jungen Mädchen dabei halfen sich in ihren Texten und Melodien einsam und nur von einer fremden Macht verstanden vorzukommen. „The Sun Ain’t Gonna Shine (Anymore)“ und „Make It Easy On Yourself“ waren Luftschlösser der Liebe und kalkulierte Projektionsflächen; sie waren auch Musikbusiness der alten Schule, gefertigter Pop der professionellen Komponisten, Arrangeure und Interpreten. Heute, fast fünfzig Jahre später, haben diese klingenden Gefühlsinseln den eigenartigen Reiz von verwunschenen Schneekugeln. Wie die Sehnsuchtslandschaften im Miniaturformat sind auch sie abgeschlossene Welten voller einfacher Erzählungen von lebendigeren Tagen, ersten Küssen, sehnsüchtigen Blicken, Tränen und unerklärlichen Glücksgefühlen. Joel Alme bringt genau das mit Perfektion ins Jahr 2011.

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