Berlin ist langsam fad geworden, aber auf Bpitch ist Verlass. Ellen Allien zeigt, wo der Technohammer hängt, respektive -wind weht. Chapeau.
Gerade hat Labelchefin Allien den 45-minütigen Onetrack-Soundteppich LISm von der Stange geklopft (hier gehts zur The Gap-Review), schon schießt ihre Kontrollzentrale Bpitch eine Compilation nach. Nun ist es doch eigentlich echt ungut, solche Compilations Track für Track zu beschreiben, schon überhaupt, wenn eine Review – wie hier nötig wäre – 17 plus 5 Stücke abhandeln müsste. Das ist ungefähr so schlimm wie Drogenanalogien in Musikreviews.
Im konkreten Fall ist die Sache trotz Compilation-Faktum aber dann doch irgendwie ganz einfach: Bpitch spielt (noch immer) alle Stücke. Tracks kommen unter anderem vom Whomadewho-Drummer Tomas Barfod (DER mit DEM Song), der omnipräsenten Langweilerin Dillon inklusive Telefon Tel Aviv oder dem ehemaligen Allien-Labelgenossen Apparat. Daneben liefert Bpitch auch Frischfleisch, z.B. pathetische Mystikmantras von Jahcoozi, tiefe Hausmusik von Amirali (No Strings) und den Earcatcher „Siamese Twins…” von Eating Snow. Die Schmankerlplatte von Frau Allien ist voll mit Exklusivitäten – es muss ein ziemlich zacher Job sein, diese ganzen Sounds auszugraben.
Umso dankbarer müssten eigentlich die Hörer sein. Wir bedanken uns. Chapeau, Ellen Allien!