Eine klassische Win-Win-Situation: Die ohnehin schon begabte Songwriterin der Band hat eine Lebenskrise.
Sie sperrt sich einen ganzen Sommer von allem weg, was für Ablenkung sorgen könnte, und schreibt wie wild drauflos. Der Fan bekommt somit, was er will, nämlich die Innereien seines Stars serviert. Die Plattenfirma kann in Zeiten der Krise mit dem Leid hausieren gehen, und die Künstlerin spart sich die Therapiekosten. Doch, Wye Oak waren immer schon voll bei der Sache, und so erkennt man auf emotionaler Ebene keine großen Unterschiede zu früheren Leistungen. Nur die Songstrukturen sind wesentlich verschwommener und anspruchsvoller geworden. Dieser Folk-Rock schwebt jetzt noch mehr im freien Raum umher. Spannend auf alle Fälle, die echte Stärke dieser Platte kann aber wohl erst in mehreren Sitzungen freigelegt werden.