Als die Instrumente den Techno eroberten. Nach Elektro Guzzi und Wareika die nächste Band aus dem Orchestergraben am Dancefloor.
2010 ist das Jahr, in dem Techno so analog wie noch nie davor wurde. Nach Elektro Guzzi und Wareika tritt das nächste Trio ins Rampenlicht. Daniel Brandt und Jan Brauer waren bereits als Duo unter dem Synonym Scott aktiv und produzierten Clubmusik mit Jazz-Attitüde. Paul Frick studierte klassische und moderne Komposition und veröffentlichte unter seinem eigenen Namen seine Interpretation von House. Zusammen veröffentlichen sie ihr erstes gemeinsames Album mit dem Titel “You Make Me Real“. Das besticht von Anfang mit durch seinen organischen Zugang: Alles klingt greifbar, nahe, warm. Die Aufnahmen der Instrumente klingen sauber, aber nicht steril. Was scheinbar aus dem Ruder zu laufen scheint, wird durch einen anderen Takt wieder aufgefangen und das gesamte Konstrukt dieser komplexen und zugleich leichtfüßigen Kompositionen wird durch die Bassdrum zusammengehalten. Nicht, dass die schlichtweg von Nöten wäre, aber durch sie wird Brandt Brauer Fricks Musik clubtauglich und nicht nur im Konzertsaal interessant. Ganz kommen die drei Herren auch nicht ohne elektronische Hilfsmittel aus, aber die sind im Vergleich zum Rest als marginal zu betrachten. “You Make Me Real“ ist ein äußerst gelungenes Debütalbum, jedoch nach Elektro Guzzi und Wareika leider nicht die große Überraschung. Trotzdem decken sie ein anderes Spielfeld ab und gehören deswegen sicher zu den Entdeckungen des Jahres.