Rich In Paradise

Richard »Dr Rich« Dorfmeister will es also noch einmal wissen: Warum er ein nigelnagelneues Label aus der Taufe gehoben hat und wie »The Exchange« als erste Veröffentlichung so klingt, erfahrt ihr hier.

Der Musiker, Produzent und international gebuchte DJ Richard Dorfmeister hat 2017 ehr unbemerkt ein neues Label, Dr Rich Records, gegründet, um seine eigenen Tracks ohne jedwede äußere Einflussnahme produzieren zu können: »Die Gründung erfolgte, um diese Freiheit im Release-Prozess zu erhalten, ohne von launigen A+R-Leuten abhängig zu sein“, erklärt er frank und frei und ergänzt: „Das ist zwar nicht einfach, weil es viel mehr Arbeit ist, aber ich mag diese Unabhängigkeit.«

Kruder & Dorfmeister bald wieder aktiv?

Nach der goldenen Downtempo-Ära der späten 90er Jahre, die untrennbar mit dem Namen Kruder & Dorfmeister und ihrem Label G-Stone Records verbunden sind, begibt sich Richard Dorfmeister mit seinem neuen Musikprojekt quasi zurück an den Start. In einem Nebensatz meint Dorfmeister übrigens ganz »Es kann gut sein, dass Kruder G-Stone mit Peter [Kruder] bald wiederbelebt wird, da wir nach längerer Pause als K&D wieder aktiv sind…«.

Schneller und stilistisch breiter als Tosca

Als Dr.-Rich-Recordings-Premiere gibt’s das seit Kurzem leider nur als Download verfügbare Album »The Exchange«, das als vielversprechender Teaser für weitere Veröffentlichungen zu sehen ist. Die zehn Cuts widmen sich im oberen Midtempo-Bereich intensiv dem Dancefloor. Durch die höhere Schlagzahl und die intensive Zusammenarbeit mit Stefan Obermaier ist auch die Abgrenzung zum Langzeit-Projekt Tosca (Dorfmeister mit Rupert Huber) gegeben. Vor allem Stefan Obermaiers musikalische Signatur ist ziemlich gut herauszuhören: „Es hat sich herausgestellt, dass der Sound von Exchange eine gewisse Richtung braucht, deshalb wurden alle Tracks final von Stefan gemixt“, so Richard Dorfmeister. Dank der guten Chemie und der gegenseitig eingeräumten musikalischen Freiheit arbeiten die beiden Produzenten mittlerweile vermehrt als Remixer zusammen.

Die Exchange-Tracks selber spielen allesamt mit mehr oder weniger starken Dub-Anleihen, entwickeln aber eine hohe stilistische Eigenständigkeit. Mal basslastiger, mal eher sphärisch angehaucht, zielen die Tracks auf die Tanzmuskulatur der Club-Besucher ab.

Dorfmeister hat für die Premiere des neuen Labels sein über die Jahre gewachsenes Netzwerk an Musikern aktiviert: Der Kreis der »üblichen Verdächtigen« aus Wien ist klein, aber fein: Das sind neben Stefan Obermaier »Megablast« Weisz und die Sängerin OG Spiritual Godess. An internationalen Produzentengrößen hat Dorfmeister unter anderem Steve Cobby (Fila Brazila), Philippe Cohen Solal (Gotan Project) oder Rob Gallagher (Galliano) gewonnen und damit auch die stilistische Breite spürbar erweitert. Bei den Produktionen gibt es viele interessante Details und Spielereien wie beispielsweise einen zischenden Synthesizereffekt von »The Age of Love«, der ganz dezent in »You know How« eingebettet wurde.

The Exchange ist als Experiment und »Einstiegsdroge« in die neue Klangwelt des Dr. Rich-Labels ist definitiv gelungen. Die Tracks machen einfach Lust auf mehr Dr Rich Recordings.

»The Exchange« ist am 12. Jänner 2018 bei »Dr.Rich Recordings« erschienen.

 

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