War es der richtige Ort zum falschen Zeitpunkt? Oder war es der falsche Ort, aber eben genau der richtige Moment? Der Wiener Fotograf Rober Rutöd wollte mit seinem Fotobuch rare Momente einfangen.
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
robert rutoed righttimerightplace 09
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
Right Time Right Place (© Robert Rutoed)
Ein blutroter Sonnenuntergang über dem Meer. Buntes Essen mit farblich abgestimmten Wein. Eine sich im See spiegelnde Berglandschaft. So sahen früher einmal Fotos aus, mit denen Porträtfotografen in ihren Schaufenstern warben.
Robert Rutöd gehört nicht zur dieser Sorte Fotografen. Er hat ein Fotobuch kreiert, das Momentaufnahmen enthält, in denen sich nicht alles einwandfrei zusammen fügt. Zum richtigen Zeitpunkt am falschen Ort. Oder umgekehrt. Irgendwie so. Instagram hat immerhin auch das, was wir als schön empfinden, noch einmal ordentlich durch gerüttelt.
Da werden Blinde, Schwäne und Hitler auf der Weinflasche fotografiert
"Meine Arbeiten lassen eher den Schluss zu, dass die Welt nicht zu erklären ist. Einmal hat mir eine Ausstellungsbesucherin in New York gesagt, sie hätte beim Betrachten meiner Fotos das Gefühl, dass die Protagonisten darauf irgendwie ungehorsam erscheinen. Diese Interpretation hat mir sehr gefallen." Der Künstler reiste fünf Jahre durch Europa, um zu fotografieren. Aber eben nicht zu Matterhorn, Hallstatt oder zum Holocaust Mahnmal in Berlin.
Weit weg von Standardmotiven hielt Rutöd flüchtige Momente fest. Der Blinde, der mit seinem Stock ausgerechnet in einem Straßenbahngleis nach Orientierung sucht. Der hilflose, weil auf dem Eis festgefrorene Schwan. Oder der beinamputierte Betreiber eines in einer Ruine eingerichteten Schießstandes. Eine seiner Fotografien zeigt eine Weinflasche, auf deren Etikett sich ein Konterfei des Papstes, Hitlers und Mussolinis befindet. Right Time Right Place, würden wir sagen.
Zur falschen/richtigen Zeit am richtigen/falschen Ort?
Rutöd begab sich auf die lange Reise, nicht nur um ein Fotobuch zu entwerfen. "Die Bilder kreisen um die Frage, ob es dem Menschen möglich ist, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Ist es uns gegönnt, diesen Idealzustand von Raum und Zeit zu erreichen, oder leben wir längst in ihm und wissen nur nichts von unserem Glück? Ich hoffe, es ist mir nicht gelungen, diese Frage zu beantworten. Nichts scheitert kläglicher als der Versuch in der Kunst, die Welt und Zusammenhänge in ihr zu erklären", so beschreibt Rutöd seine Gedanken rund um das Buch.
Robert Rütod wurde 1959 in Wien geboren. "Right Time Right Place" von Robert Rutöd ist bereits ein älteres Projekt und erhielt den New York Photo Award und den Artist Of The Year Award beim Dong Gang Fotofestival in Südkorea. Kürzlich ist das Projekt in Print erschienen.
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