Das Team des Rrriot Festivals arbeitet mit dem Kulturherbst Neubau zusammen an einem Wochenende, das dem male gaze das Ende ansagt. Wir haben die kulturschaffenden Frauen aus 1070, die als Testimonials für den Kulturherbst »female* gaze« stehen, gefragt, was für sie der weibliche Blick bedeutet.
1070 ist ein Bezirk, der generell vielen Blicken ausgesetzt ist – nicht nur während des Neubaugassenflohmarkts. Um einen strukturell viel wesentlicheren Blick geht es aber im diesjährigen Kulturherbst des Bezirks: dem female* gaze. Unser aller Wikipedia definiert den female* gaze als »feminist film theoretical term representing the gaze of the female viewer«. Weniger auf Filmtheorie hin gefasst, wendet sich der female* gaze in Kulturprodukten und gesellschaftlichen Diskursen vom objektivierenden Blick auf die Frau, den der male gaze einnimmt, ab, und setzt Frauen* in ein bewusst aktives Subjekt.
Dass diese Unterscheidung nicht nur in Soziologie-Vorlesungen vermittelbar ist, beweist der Kulturherbst Neubau in einem Programm, das gemeinsam mit dem Team des feministischen Kulturfestivals Rrriot entstanden ist. Im Rahmen dessen wird unter anderem in Talks und diversen Spaziergängen – von der Beisltour über »Frauenspuren in Neubau« hin zum analogen Photowalk – bearbeitet. Als Kampagne für das Festival zum weiblichen Blick wurden Frauen der Kulturarbeit, die für den 7. Bezirk prägend sind, von der Initiative Female Photographers abgelichtet. Und weil der female* gaze mehr als ein gaze sein soll, haben wir die Testimonials der Kulturherbst-Kampagne nach ihrer Definition des titelgebenden Begriffs gefragt.
Weiter zu den einzelnen Statements. Alle Fotos: Grafik © Andrea Lehsiak, Produktion © RRRIOT Festival