Marilyn Manson und David Lynch entführen mit Aquarellen und Kurzfilmen in die Welt der Schmerzen.
Marilyn Manson hat es eigentlich leicht: Von den Medien wurde er zur ultimativen Skandalfigur hochstilisiert und seine Fans verehren ihn als Musiker und Künstler. Man sollte meinen, er könnte auch auf der chinesischen Mauer sitzen und in der Nase bohren und jeder würde sich dafür interessieren. Seit Jahren malt Manson aber auch Bilder, die allerdings nur wenig mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Die Aquarelle sind zart, die Farben hell und bei weitem nicht so düster wie man es sich von einem Künstler wie Manson erwarten würde. Die Motive sprechen aber eine andere Sprache: Ein aufgeschnittener Körper, entfremdete Gestalten, eine Gasmaske – Motive und Themen also, die vor allem Schmerz, Verlust und Verzweiflung zum Ausdruck bringen.
Seine Bilder sind gemeinsam mit Kurzfilmen eines zweiten Künstlers mit besonders hohem Kultfaktor zu sehen: Die Ausstellung zeigt unter anderem „Six Men Getting Sick“ (1967), „The Grandmother“ (1970) und „The Amputee“ (1973) des Regisseurs David Lynch. Beide Künstler, sowohl Manson als auch Lynch thematisieren nicht nur ähnliche Themen wie Schmerz, Deformation und körperliche Vergänglichkeit sondern arbeiteten in der Vergangenheit auch zusammen. Manson flimmerte bereits als Sänger und Pornostar in Lynchs „Lost Highway“ (1997) über die Leinwand.
Marilyn Manson und David Lynch
Genealogies of Pain
30. Juni – 25. Juli
Kunsthalle Wien, Project Space Karlsplatz