Songs, die totgespielt werden wollen – Dives’ diverses Debüt

Dives präsentieren sich auf ihrem selbstbetitelten Minialbum im besten Licht. Bevor dieses im November erscheint, gibt’s die Vorabsingle »Shrimp« hier als kostenlosen Download.

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© Anna Breit

Es ist ein guter Herbst für die österreichische Musikszene. Auch bei Siluh Records kann man davon ein Lied singen: Aivery brillierten mit ihrem Debüt »Because« – und jetzt Dives. Die Wiener Dreierformation zeigt vor, wie schnell es gehen kann: Beim Pink Noise Girls Rock Camp 2015 haben Viktoria Kirner, Tamara Leichtfried und Dora de Goederen einander kennengelernt, 2016 dann die Band gegründet, diesen März Songs eingespielt und nun präsentieren sie schon ihre erste Veröffentlichung. Gemeinsam mit Siluh-Allrounder Wolfgang Möstl (Mile Me Deaf, Sex Jams, …) als Produzenten haben sich die Musikerinnen einen Monat lang im Studio eingesperrt und dabei sechs hitverdächtige Stücke fabriziert. »Dives« weckt Assoziationen – The Breeders, 90er-Grunge und ein bisschen Surf-Garage. Dass der Sound dieses Debüts aber dennoch unique ist, liegt an Strukturellem: Ungewöhnlich präsente Bass-Lines, noisige Surf-Riffs und perfekt dosierte Drums dominieren das Klangbild. Die Band verfügt damit über etwas, das andere lange suchen und die meisten nie finden – Wiedererkennungswert, ohne dabei immer gleich zu klingen.

Dives © Anna Breit

Steinerne Herzen brechen

Wenn mehrstimmiger Gesang zu deinen musikalischen Guilty Pleasures zählt, dann treffen Dives mitten ins Schwarze. Wie beispielsweise bei »Tomorrow«, einem Song, der auf jeden Fall tot gespielt werden möchte. »How can you feel when your hearts are made of stone?«, fragen Leichtfried und Kirner, während sie mit stählerner E-Gitarre Herzen brechen. Der Opener »Shrimp« will hingegen nichts von Gebrochenem oder Versteinertem wissen, er tänzelt mit einer Surf-Leichtigkeit daher, wie The Drums es vor sieben Jahren in sämtlichen Indie-Playlists getan haben. Und dann gibt es da noch – wie bei »Roof« und »Squeeze« – dunklere Facetten, die den zweistimmigen Gesang auf einmal bedrohlich wirken lassen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Diversität haben Dives ein Gustostück von einem Debüt kreiert, das ganz ohne Füller auskommt. Wärmste Empfehlung!

Dives »Dives«

Die Vorabsingle »Shrimp« gibt’s, wie versprochen, hier als kostenlosen Download:

Das Minialbum »Dives« von Dives erscheint am 3. November 2017 bei Siluh Records. Am 18. November lässt sich die Band dann bei ihrer Release-Show im Fluc feiern. Außerdem gibt es Konzerte in Linz (20. Oktober, Willy*Fred), München (29. November, Milla), Leipzig (1. Dezember, Tiff) und Berlin (2. Dezember, Schokoladen).

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