Verträumte Beats mit Bodenhaftung

Mit ihrem neuen Album Sauna verschaffen sich Leyya noch ein wenig mehr Raum in der breit aufgestellten Elektropop-Szene. Diese neu eroberten Räume erfüllen sie diesmal mit Percussion-lastigen Beats und schweißtreibender Discohitze. Und das ist gut so.

© Meyrem Bulucek

Manche mögen’s heiß. Leyya zum Beispiel, die das mit ihrem Debütalbum »Spanish Disco« bereits vermuten ließen und es nun, mit der Veröffentlichung ihres neuen Albums »Sauna«, bestätigen. Das gilt sowohl für die Titelgebung des im Jänner erscheinenden Albums wie auch für die darauf enthaltenen Songs. Mit dem Titelstück knüpft die Band mit sehr viel impliziertem Hüftschwung und lateinamerikanischen Anklängen gut an den Vorgänger an. Als explizites Bindeglied zwischen den beiden LPs gibt die Band allerdings den Song »Oh Wow« an, der bereits im September als Single erschienen ist.

Insgesamt wollten Leyya auf diesem Album ein bisschen weniger über den Dingen schweben, dafür die Dinge, die sie zur Erstellung des Albums benützt haben – ihre Instrumente und die zauberhafte Stimme Sophie Lindingers – stärker in den Vordergrund rücken. Auf »Zoo«, der ersten Single aus dem Album, spielt beispielsweise ein Saxophon die Hauptrolle, wodurch ein eingängiger Song entstanden ist, dem es an Details und soundtechnisch ein wenig windschiefen Momenten trotzdem nicht mangelt. Lediglich der Hall wurde um einiges zurückgeschraubt. So steigt man bereits weniger sphärisch in das Album ein, fühlt sich schnell ein bisschen mehr down to earth als beim Vorgänger. Oder eigentlich ein wenig mehr down to the dancefloor, denn die Sauna, die man gerade betreten hat, ist durchaus als Raum voll schweißtreibender Discohitze vorstellbar.

Nach dem Percussion-lastigen Einstieg in das Album geht es auf den beiden Songs »Candy« und »Solitude« wieder ein wenig ruhiger zu und man verliert einen kleinen Teil der bereits erworbenen Boden- oder, besser gesagt: Dancefloor-Haftung wieder. Weiter geht es mit »In Your Heart«, das einen weiterträumen lässt, nur um dann durch einen Schrei Lindingers wieder auf den Boden zurückzukehren, wo sich ein wilder, grob gesponnener Klangteppich ausbreitet. »Sauna« ist abwechslungsreicher als der Vorgänger, kommt teilweise durchaus geradlinig daher und macht Lust auf Disco. Und wenn es sich am Dancefloor wie in einer Sauna anfühlt – umso besser.

»Sauna« erscheint am 26. Jänner via Las Vegas Records. Live sehen kann man das Duo zum Beispiel am 31. Jänner Linzer Posthof, alle Termine findet gibt’s hier. 

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