Retrofuturistisch – ein sehr schönes Wort, das man gar nicht oft genug verwenden kann. Umso erfreulicher, dass es sich beim Synthwave von Miles Matrix förmlich aufdrängt.
Um seine neue Single »Gallows« mit den passenden Bildern zu untermalen, hat der Wiener Synthwave-Produzent Miles Matrix die Kamera an seinen Geburtsort Gibraltar sowie nach Andalusien mitgenommen. Neben Palmen, Strand und Falafelbällchen zeigt er in ausgeblichener VHS-Ästhetik die verfallenden Fronten von wunderbar geometrischen Wohnblöcken und führt uns in einem Ziegelgewölbe sein bestes Outfit aus den 80ern vor. Also aus jenem Jahrzehnt, aus dem auch die Synth-Sounds stammen, die Miles Matrix so authentisch nach der Zukunft einer weit zurückliegenden Vergangenheit klingen lässt.
Testosteron vs. Depression
Als Miles Matrix – der Name ist angelehnt an eine von Arnold Schwarzenegger verkörperte Figur aus dem Actionstreifen »Das Phantom-Kommando« – agiert der Wiener erst seit Kurzem. Den Singlevorgänger »Fortress« veröffentlichte er noch unter dem mittlerweile abgelegten Pseudonym Squares. Am Synthwave hat er freilich festgehalten, ebenso an der Verbindung des Sounds und der Atmosphäre einer, wie er selbst sagt, »testosteron-geschwängerten Zeit« mit geradezu verletzlich wirkenden Lyrics – »Gallows« etwa handelt vom Leben mit einer chronischen Depression. Gut kombiniert jedenfalls.
»Gallows« von Miles Matrix erscheint am 1. Februar 2019 als Stream und Download.