Sie errichten Noise-Wände und reißen sie mit musikalischen Befreiungsschlägen wieder ein: Modecenter und ihr Postpunk haben kathartisches Potenzial.
Wenn Kollege Dominik Oswald anlässlich der Veröffentlichung des selbstbetitelten Modecenter-Debütalbums die Frage stellt, ob es »ein besseres österreichisches Postpunk-Album« gibt, dann lässt das natürlich aufhorchen. Und es ist keineswegs leichtfertig dahingesagt, denn auch neun Monate später ist das, was uns die Band, bestehend aus David Bauer, Hannes Gruber, Dieter Kienast und Michael Schneeberger, um die Ohren haut, immer noch adequat beschrieben als »feinster Postpunk, bei dem alles perfekt sitzt«.
An der Grenze zum Reißen
Schwere Gitarren, an der Grenze zum Reißen strapazierte Stimmbänder, ein bedrohlich wummernder Bass und treibend-druckvolles Schlagzeug serviert uns – quasi prototypisch – die Singleauskopplung »I Am Straight«. Im Video dazu werden Frust und Konfrontation, die sich im Song abbilden (»He punched me straight in my fucking face«), auf etwas andere Weise umgesetzt. Seht selbst!
»›I Am Straight‹ ist die Vertonung eines allgemein bekannten Gefühls: das innere Debakel der alltäglichen Anpassungsroutine in Songform«, lässt uns die Band im Begleittext wissen. »Dem Video gelingt dementsprechend die Darstellung von ganz normaler, profaner Frustration, die dabei sowohl voll echt als auch realitätsfern anmutet.« Eingefangen und in einem einzigen Take gefilmt hat das alles Christian Fischer, der auch schon bei der ersten Auskopplung »Deceit« mitgewirkt hat.
Die Single »I Am Straight« ist auf dem Album »Modecenter« zu finden, das 2021 bei Numavi Records erschienen ist. Für nach dem Sommer ist eine brandneue EP bei Siluh Records bzw. Rock Is Hell Records geplant. Die nächsten Konzerttermine der Band: 21. April, Budapest (HU), Riff — 22. April, Bratislava (SK), Sharpe Festival — 23. April, Brno (CZ), Bajkazyl — 19. Mai, Wien, Replugged.